Artikel | 14.08.2024

«Ambulante Behandlungen der Epilepsie entwickeln sich rasant weiter.»

Dr. med. univ. Elisabeth Sellitto, Epileptologin und Leiterin der Poliklinik, zeigt die aktuellen Trends in der ambulanten Behandlung von Epilepsie auf.

Frau Dr. Sellitto, an wen richten sich die ambulanten Sprechstunden der Poliklinik?
Wir betreuen Patient:innen, die uns zur Abklärung anfallsartiger Erkrankungen, wie beispielsweise Epilepsie, zugewiesen werden. Manche von ihnen haben bereits eine Diagnose erhalten und benötigen weitere Abklärungen zur Ursache oder Behandlung. Andere hatten einen ersten Anfall und möchten wissen, was diesen ausgelöst hat. Als schweizweit grösstes Kompetenzzentrum für Epilepsie werden uns auch viele Patient:innen mit komplexen Krankheitsverläufen und Medikamenteneinstellungen bei therapieschwieriger Epilepsie zugewiesen. Zudem bieten wir diverse Spezialsprechstunden an, beispielsweise zu Epilepsie und Schwangerschaft, für Epilepsie bei Menschen mit einer Behinderung oder die Transitionssprechstunde beim Übergang vom Kinder- in den Erwachsenenbereich.

Welchen Trend sehen Sie in der ambulanten Behandlung der Epilepsie?
Aktuell wird viel an alltagstauglichen Methoden der Anfallsüberwachung auch für daheim geforscht. Diese tragbaren Geräte nutzen verschiedene Techniken des Machine Learnings mit dem Ziel, Anfälle automatisch zu erkennen. Wir haben den Anspruch, Patient:innen die neuesten Entwicklungen anbieten zu können und wir beteiligen uns deshalb an einem grossen Forschungsprojekt in diesem Bereich. Ich verspreche mir hiervon innovative Behandlungsfortschritte und eine weitere Verbesserung der Lebensqualität von Patient:innen. Zusätzlich entwickeln sich auch die diagnostischen und medikamentösen Behandlungsoptionen bei Epilepsie laufend weiter.

Weshalb haben Sie sich für die Epileptologie entschieden?
Ich finde, es ist eines der spannendsten Gebiete der Neurologie. Mit der richtigen Behandlung kann man die Lebensqualität der Patient:innen massgebend verbessern. Ausserdem hatte ich das Glück, während meiner medizinischen Ausbildung in Wien bereits bei einem renommierten Epileptologen zu arbeiten, der meine Begeisterung für die Epileptologie und unsere Klinik noch mehr weckte, indem er mich 2012 zu einer Fortbildung hierher nach Zürich schickte.