«Mit dem Fahrsimulator beschreiten wir einen innovativen Weg in der Verkehrsmedizin.»
Im Interview erklärt uns Dr. Küst, Leiterin Neuropsychologie an der Klinik Lengg, wie ein moderner Fahrsimulator bei Patientinnen und Patienten mit neurologischen Erkrankungen zum Einsatz kommt.
Frau Dr. Küst, wie nutzen Sie den Fahrsimulator in der Klinik Lengg?
Der Fahrsimulator wird von uns zum einen zur Untersuchung der Fahreignung bei neurologischen Erkrankungen, zum anderen zur Therapie eingesetzt. Es gibt Einschränkungen der Fahreignung, welche möglicherweise kompensierbar sind. Dies können wir durch den Einsatz des Fahrsimulators prüfen.
Weiter können wir das Rehabilitationspotenzial beurteilen und ein entsprechendes Training durchführen.
«Die realitätsnahe Simulation und das spielerische Lernen haben einen sehr positiven Einfluss auf die Motivation der Patientinnen und Patienten.»
Dr. Jutta Küst, Leiterin Neuropsychologie
Wer profitiert von einer Therapie mit dem Fahrsimulator?
Besonders können Patientinnen und Patienten profitieren, welche ein gutes Rehabilitationspotenzial haben, deren Leistungen aber noch nicht ganz die Mindestvoraussetzungen erfüllen. Die realitätsnahe Simulation und das spielerische Lernen haben einen sehr positiven Einfluss aufdie Motivation der Patientinnen und Patienten.
Wie läuft das interaktive Fahrtraining genau ab?
Da das Training immer erst nach einer ausführlichen Untersuchung stattfindet, kann es spezifisch auf die individuellen Bedürfnisse angepasst werden. So können wir Situationen mit einer hohen Reizdichte im Stadtverkehr, aber auch erst einmal das Spurhalten auf einer Landstrasse einüben. Unterschiedliche Schwierigkeitsgrade der Trainingsstrecken ermöglichen ein Training an der Leistungsgrenze.