Klinische Psychologie und Psychiatrie

Epilepsien und andere chronisch-neurologische Erkrankungen können sowohl für die Betroffenen als auch für deren Angehörige besondere An- und Herausforderungen darstellen. Anpassungsschwierigkeiten, sozialer Rückzug, depressive und psychosomatische Reaktionen sowie partnerschaftliche oder familiäre Konflikte können die Folge sein. Diese sind mit geeigneten psychotherapeutischen und gegebenenfalls familientherapeutischen Interventionen in aller Regel gut behandelbar.

Epilepsien und andere chronisch-neurologische Erkrankungen sind überdurchschnittlich häufig mit psychiatrischen Erkrankungen assoziiert, insbesondere depressiven, Angst- und psychotischen Störungen. Wir verfügen über langjährige Erfahrung in der psychotherapeutischen und psychopharmakologischen Mitbehandlung von Epilepsie-Patientinnen und -Patienten. Insbesondere auch in der Einschätzung von eventuellen prokonvulsiven Risiken von Psychopharmaka sowie von Interaktionen mit anfallsunterdrückenden Medikamenten (Antikonvulsiva) oder anderen Neuropharmaka verfügen wir über eine ausgewiesene Expertise.

Patientinnen und Patienten mit Verhaltensstörungen im Rahmen von kognitiven, intellektuellen und/oder hirnorganischen Einschränkungen bieten wir nebst psychopharmakologischer Interventionen – je nach Indikation – psychotherapeutische und milieutherapeutische Behandlungen an. Betreuungs- und Pflegeteams unterstützen wir mit Beratung und Coaching.

Eine Station unserer Klinik ist auf Patientinnen und Patienten mit erhöhtem Betreuungsaufwand aufgrund von körperlichen und geistigen Behinderungen oder Verhaltensauffälligkeiten ausgerichtet.

Wir haben eine langjährige Expertise in der Differenzialdiagnose und in der Behandlung von dissoziativen Anfällen (gelegentlich auch als psychogene nichtepileptische oder als funktionelle Anfälle bezeichnet) und anderen Konversionssymptomen. Dazu gehören dissoziative Anfälle, dissoziative Bewegungsstörungen, dissoziative Sensibilitätsstörungen sowie dissoziative Amnesien oder Erinnerungsstörungen.
Bei diagnostischer Unklarheit können die umfassenden Abklärungen auch stationär erfolgen. Bei gesicherter Diagnose bieten wir ambulante psychotherapeutische Behandlungen für Patientinnen und Patienten an oder unterstützen sie bei der Aufgleisung einer wohnortnahen Behandlung.

In unserem Zentrum für ambulante Psychosomatik bieten wir spezialisierte Behandlungen für Patientinnen und Patienten mit psychosomatischen bzw. somatopsychischen Beschwerden an. Dieses Angebot besteht unabhängig davon, ob eine Epilepsie-Erkrankung vorliegt oder nicht.

Auffällige Verhaltensweisen, schulische Schwierigkeiten oder Entwicklungsstörungen können Anzeichen einer seelischen Not oder Überforderungssituation sein. Die Ursachen dafür können vielfältig sein. Eine Anfallserkrankung beispielsweise kann für Betroffene und die ganze Familie mit erheblichen Belastungen und Herausforderungen im Alltag einhergehen.
Unsere erfahrenen Fachpersonen der Psychotherapie unterstützen Kinder, Jugendliche und ihre Eltern darin, aus Konflikten, schwierigen Lebenslagen und Krisen herauszufinden.

Durch unsere Angliederung an das Schweizerische Epilepsie-Zentrum liegt einer unserer Schwerpunkte in der psychologisch-psychotherapeutischen Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit neurologischen Erkrankungen sowie mit dissoziativen und anderen psychosomatischen Beschwerden.

Darüber hinaus zählen beispielsweise die folgenden Beschwerden zu unserem Behandlungsspektrum:

• Ängste
• Depressionen
• Konzentrations-, Lern- und Leistungsprobleme
• Selbstwertprobleme
• Oppositionelles/trotziges Verhalten
• Zwanghaftes Verhalten
• Essstörungen
• Selbstverletzendes Verhalten
• Einnässen/Einkoten

Wir arbeiten lösungs- und ressourcenorientiert und beziehen – je nach Bedarf und Absprache – die wichtigsten familiären und/oder schulischen Bezugspersonen in die Therapie mit ein.